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12. August 2016

José Manuel Barroso heuert bei Goldman Sachs an – Eine gefährliche Liaison

Der ehemalige Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, übernimmt eine führende Position bei der Investmentbank Goldman Sachs. Ein gefährliches Signal für Europa, dass Angst um den Verkauf unseres Gemeinwohls an eine der mächtigsten Investmentbanken schürt.


Anfang Juli wurde bekannt gegeben, dass der ehemalige Ministerpräsident Portugals und Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, kurz nach Beendigung seiner Karenzzeit „Präsident ohne Geschäftsbereich“ und Berater bei Goldman Sachs International in London wird. Dieser - nicht selten zu beobachtende - Wechsel von Politik in die Wirtschaft, lässt an der Gemeinwohlorientierung der europäischen Politiker zweifeln und birgt die Gefahr des Verkaufs europäischer Interessen. „Gerade in Zeiten, in denen die Europäische Union ohnehin mit einer massiven Glaubwürdigkeitskrise zu kämpfen hat, wirkt es wie ein Schlag ins Gesicht, dass Barroso, der immerhin zehn Jahre lang die Geschicke der EU wesentlich mitbestimmt hat, nun seine Kontakte und sein Insiderwissen einer Investmentbank zur Verfügung stellen will“, so Nina Katzemich von LobbyControl.

Barroso, der 2013 auch die TTIP-Verhandlungen zwischen der EU und den USA verkündete, wird nun für Goldman Sachs Lobbyarbeit betreiben, damit die negativen Folgen des Brexit auf das Unternehmen in Grenzen gehalten werden. Hier stellt sich die Frage, warum der ehemalige EU-Kommissionspräsident nicht um die Minderung der Auswirkungen des Brexit auf die europäischen Bürger und Europa selbst bemüht ist, zumal seine Verantwortung lange Zeit in diesem Bereich lag.
Die Anheuerung Barrosos verdeutlicht im weiteren Sinne erneut, dass das europäische Gemeinwohl neben privatwirtschaftlichen Giganten zu oft auf der Strecke bleibt.

 

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